29.08.2005
Kinderbonus ist ungerecht und familienpolitischer Unsinn Zu dem von der Union vorgeschlagenen Kinderbonus erklärt SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter:
Der im Wahlprogramm der Union angekündigte "Kinderbonus" bei den Rentenversicherungsbeiträgen ist sozial ungerecht und familienpolitisch blanker Unsinn.
Auch führende Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler wie Prof. Dr.Bert Rürup, Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen und DIW-Forschungsdirektor Prof. Dr. Gert Wagner haben am 29.08. im "Handelsblatt" vor den negativen Folgen eines solchen Bonus gewarnt.
Nur wenige Familien würden überhaupt von dem "Bonus" profitieren. Alle Familien, die bereits heute Kinder haben, gingen leer aus. Die Alleinerziehende, die wegen fehlender Betreuung nicht arbeiten gehenkann, hätte nichts von einer Beitragsermäßigung. Ebenso wenig der erwerbslose Familienvater. Merkels 50-Euro-Rabatt landet auf dem Gehaltszettel des allein verdienenden Ehemannes - seine Frau bekommt deswegen keinen Cent mehr Rente. Herr Kirchhof lässt grüßen. Das ist der falsche Weg. Frau Merkel will Milliarden in den Sand setzen, statt in Betreuung zu investieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Das zeigt, wie weit die Union vom Lebensalltag der Familien in unserem Land entfernt ist: Zwei Drittel der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger sprechen sich für die Einführung eines Elterngeldes aus. Bei den unter 29jährigen sind es sogar 82 Prozent. Selbst potenzielle Unionswähler wollen zu 59 Prozent das Elterngeld der SPD (Umfrage TNS-Infratest Sozialforschung im Auftrag des SPD-Parteivorstandes).
Die CDU plant familienpolitisch den Marsch ins letzte Jahrhundert - geradewegs an den Wünschen und Bedürfnissen der Familien vorbei. Das zeigen die Äußerungen vom Steuermann Paul Kirchhof und das belegt ein Blick in das Wahlprogramm der Union.
|