28.04.2006
Beck und Steinbrück zur aktuellen Steuerdebatte
Der designierte Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Ministerpräsident Kurt Beck, und der stellvertretende SPD-Parteivorsitzende, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, erklären zur aktuellen Steuerdebatte:
Es gibt keinen Zweifel daran, dass unser Gemeinwesen für seine
Aufgabenerfüllung mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet sein
muss. Dazu dienen die im Koalitionsvertrag beschlossenen
Steuererhöhungen. Darüber hinaus sind keine Steuererhöhungen
vorgesehen. Es bleibt dabei, dass zur Verbesserung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit die nominalen Steuersätze für Unternehmen gesenkt
werden sollen. Dabei ist es das Ziel, die Unternehmenssteuerreform zum
01.01.2008 soweit wie möglich und konzeptionell schlüssig
aufkommensneutral zu gestalten.
Die SPD steht aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit zu dem in der
Koalitionsvereinbarung festgelegten Ziel einer so genannten
Reichensteuer, die nur sehr hohe Einkommen über 250.000 bzw. 500.000
Euro betrifft. Diese muss verfassungsfest ausgestaltet sein.
Es ist das Ziel, die vorhandenen Steuern konsequent einzuziehen und
Steuerbetrug entschlossen zu bekämpfen.
Wir stimmen darin überein, dass die Sozialsysteme mittelfristig
krisensicherer finanziert werden müssen. Hierzu ist die Orientierung
an den skandinavischen Erfolgen empfehlenswert. Eine stärkere
Steuerfinanzierung des Systems eröffnet den Weg zur weiteren Absenkung
der Sozialabgaben - die Kosten auf die Arbeit sollen deutlich sinken.
Die gesamte Steuer- und Abgabenquote wird dadurch nicht erhöht.
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