03.10.2006
Erklärung des SPD-Präsidiums zum "Tag der Deutschen Einheit"
Der 3. Oktober und die damit verbundene Erinnerung an den Herbst 1989 und die Vereinigungsmonate sind ein Anlass der Freude. Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten und für die Bürgerinnen und Bürger in Ost und West ist der wieder gefundene gemeinsame Alltag ein Beweis dafür, wie viel wir bei der Überwindung der Teilung schon geschafft haben.
Jedoch ist noch nicht alles erreicht und die Menschen erwarten von uns eine realistische Bewertung. Die Arbeitslosigkeit ist immer noch doppelt so hoch wie in den alten Ländern. Das betrifft rund 1,6 Millionen Menschen, die arbeiten wollen, aber keine Angebote finden.
Zugleich macht der Strukturwandel in Ostdeutschland deutliche Fortschritte. Die Industrie ist gewachsen und Ostdeutschland nimmt an der guten konjunkturellen Entwicklung in Deutschland teil. Es gibt deutliche Signale auf einem Weg zu mehr Wachstum und Beschäftigung.
Wir brauchen diese Dynamik, damit gerade junge Menschen attraktive Perspektiven - auch eine gute Berufsausbildung - in ihrer Heimat finden können. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen mithelfen, die demokratische Kultur in den neuen Ländern zu stärken. Die Wahlerfolge rechtextremer Parteien sind nur ein Teil der Wirklichkeit. Dagegen stehen engagierte Bürgerinnen und Bürger in der Kommunalpolitik und in den Kultur-, Sport- und Sozialverbänden. Unsere Mitglieder sind aktiv und wir unterstützen auf Landes- und Bundesebene die notwendigen Programme gerade für die Initiativen gegen Rechts. Nur mit gesamtgesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein verbunden in Solidarität und mit Respekt vor unterschiedlichen Biographien kann Deutschland wieder zusammenwachsen und die gemeinsamen Herausforderungen bestehen. In diesem Sinne wollen wir in Ost und West diesen Tag feiern.
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