23.04.2007
Beschluss des SPD-Parteivorstands: Für eine Sicherheitspolitik mit Augenmaß
Der SPD-Parteivorstand hat in seiner Sitzung am 23.04. unter der
Leitung des SPD-Parteivorsitzenden, des rheinland-pfälzischen
Ministerpräsidenten Kurt Beck, folgenden Beschluss gefasst:
Das berechtigte Sicherheitsinteresse der Menschen zu wahren und zu
schützen, ist zentrale Herausforderung und Aufgabe des Staates.
Die SPD-geführte Bundesregierung hat auf die Terroranschläge vom
11. September 2001 konsequent und mit Augenmaß reagiert. Die
Bundesrepublik ist in der Strafverfolgung und der Gefahrenabwehr gut
aufgestellt, um auf die unverändert hohe weltweite Terrorbedrohung
reagieren zu können.
Die SPD hat dafür gesorgt und wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass
trotz angespannter sicherheitspolitischer Weltlage die Menschen in
Deutschland sicher sind und sich auch sicher fühlen. Dabei haben wir
mit Augenmaß auf effektive rechtsstaatliche Mittel gesetzt.
Jede zusätzliche Forderung nach neuen Maßnahmen oder schärferen
Gesetzen muss nicht nur dahin gehend geprüft werden, ob sie
tatsächlich mehr Sicherheit bringen könnten, sondern sie müssen auch
mit den Grundwerten unserer bewährten Verfassung vereinbar sein.
Die SPD ist die Partei der inneren Sicherheit und der Bürgerrechte.
Der SPD-Parteivorstand lehnt eine Politik ab, die Ängste schürt, um
sich auf Kosten der Freiheitsrechte zu profilieren. Auch die Forderung
nach dem Einsatz der Bundeswehr für polizeiliche Aufgaben im Inneren
untergräbt die Glaubwürdigkeit einer Sicherheitspolitik, die auf den
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit abstellt.
Sicherheit und Bürgerrechte sind zwei Seiten der gleichen Medaille.
Das eine wie das andere schützen wir. Wir halten unbedingt und
unbeirrt an unseren freiheitlich-demokratischen Rechtsprinzipien fest.
Das ist das erste Gebot der geistigen Abwehr von Extremismus und
Terrorismus. Die Grundrechte und die grundlegenden Prinzipien des
Rechtsstaates sind keine Variablen, die je nach Belieben
uminterpretiert werden können.
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