30.01.2008
SPD gedenkt der Opfer nationalsozialistischer Vernichtungs-
politik
Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck, erklärt anlässlich des 75. Jahrestages der Übertragung der Regierungsgewalt an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933:
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Mit diesem Tage endete die erste, maßgeblich von der Sozialdemokratie mitbegründete und geprägte, demokratische Republik auf deutschem Boden. Wir erinnern an diesen Tag, an dem die "deutsche Katastrophe" ihren Anfang nahm, und gedenken der Millionen Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik.
Die SPD hatte als eine der ersten Parteien in der Weimarer Republik die drohende Diktatur des Nationalsozialismus erkannt. Zusammen mit den Gewerkschaften und dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold kämpften unzählige Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gegen die Übertragung der Macht auf die Nationalsozialisten, während konservative Parteien maßgeblich an der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler beteiligt waren.
Auch nach dem 30. Januar 1933 und dem Verbot unserer Partei beteiligten sich die SPD und ihr nahe stehende Gruppen und Organisationen am Widerstand gegen das NS-Regime. Tausende Genossinnen und Genossen wurden wegen ihrer freiheitlichen Überzeugung verfolgt.
Viele wurden zu Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Mit dem Tag der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann der Weg, der zum Holocaust und zum Zweiten Weltkrieg führte, der Weg, der Millionen Opfer forderte und Not und Elend über viele Völker brachte.
Die SPD ist sich als älteste deutsche Partei ihrer historischen Verantwortung bewusst. Wir bleiben wachsam gegenüber allen Feinden der Demokratie, gegenüber allen Formen von Rassismus, Menschenverachtung und Kriegstreiberei.
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