13.06.2008
AfB: Kinder und Jugendliche müssen länger gemeinsam lernen – Benachteiligung durch soziale Herkunft überwinden
Die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung, Dr. Eva-Maria Stange, erklärt anlässlich der Vorstellung des 2. Nationalen Bildungsberichtes:
Die Ergebnisse des 2. Nationalen Bildungsberichts machen erneut deutlich, dass das deutsche Bildungssystem dringend reformbedürftig ist. Jede Bildungsstufe führt in Deutschland zur Verstärkung der sozialen Benachteiligung.
Bildungserfolg und Aufstiegschancen dürfen nicht länger von der sozialen Herkunft abhängen. Anstatt die Potenziale in unseren Kindern bestmöglich von Anfang an zu fördern, sortiert das gegliederte Schulsystem in Deutschland viel zu früh auf die unterschiedlichen Schulformen und führt damit viele Kinder in eine Sackgasse. Die Hauptschule ist vielerorts zu einer Restschule geworden, die es nicht mehr vermag, den Jugendlichen eine solide Basis für die Zukunft zu legen. „Sie sollte abgeschafft werden.“, sagte Dr. Eva-Maria Stange. Einige sozialdemokratisch regierte Bundesländer zeigen, dass ein solcher Schritt im Einvernehmen mit den Eltern, Lehrern und Schülern möglich und sinnvoll ist. Diese positiven Erfahrungen gilt es für weitere grundlegende Veränderungen im deutschen Schulsystem zu nutzen. Das mehrgliedrige Schulsystem hat sich überlebt. Es wird den Anforderungen an eine gute Bildung für alle nicht gerecht – nicht umsonst fordern inzwischen sogar Wirtschaftsvertreter den Umbau dieses veralteten Systems.
AfB-Vorsitzende Dr. Eva-Maria Stange: Wir wollen das starr gegliederte und nur nach unten durchlässige Schulsystem überwinden. Kinder und Jugendliche sollen in einer Gemeinschaftsschule bis zur 10. Klasse länger gemeinsam lernen können. Gleichzeitig muss der Unterricht verbessert und viel stärker als bisher auf die individuelle Förderung jedes Kindes und jedes Jugendlichen ausgerichtet sein.
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