11.08.2008
Schavan will Jugendliche im Regen stehen lassen
Zu der ablehnenden Haltung von Bildungsministerin Annette Schavan zu dem Vorschlag von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz für einen Rechtsanspruch auf das Nachholen eines Hauptschulabschlusses erklärt die stellv. SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles:
Der Vorschlag von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz für einen Rechtsanspruch auf das Nachholen eines Hauptschulabschlusses ist und bleibt richtig. Mit einem Schulabschluss steigen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein Schulabschluss ist ein Türöffner.
Die Blockadeposition von Bildungsministerin Schavan ist unverantwortlich. Allein in diesem Jahr standen 7,4 Prozent der Schulabgänger ohne Abschluss da. Sie sind die Langzeitarbeitslosen von
morgen. Das belegt die Arbeitslosenstatistik. Im Juni 2008 waren fast 30 Prozent der Jugendlichen im SGB II ohne Schulabschluss.
Zynisch ist die Behauptung der Bildungsministerin, die allein den Jugendlichen die Verantwortung zuschreibt und behauptet, diese müssten nur vorhandene Möglichkeiten nutzen. Das Gegenteil ist richtig. Die Förderstrukturen sind unzureichend.
Jeder Jugendliche muss eine zweite Chance und eine Perspektive auf einen Schulabschluss und eine anschließende Beschäftigung bekommen. Wer dies ablehnt macht Chancen zunichte und trägt zu einem Mangel an Fachkräften bei.
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