28.11.2008
Berliner Zeitung: Die CDU klittert ihre Geschichte
Ein wenig hat die öffentliche Nachhilfe für die CDU in Sachen eigener Geschichte ja gewirkt. Verlogen bleibt ihr Umgang mit der DDR-Vergangenheit dennoch.
Das aber stimmt nicht. Denn erst wollte die Parteiführung bei der Formulierung ihres Antrages für eine neue Rote-Socken-Kampagne gegen SPD und Linkspartei unter ihrer (Ost-)Vorsitzenden Angela Merkel schlicht vergessen, dass in der DDR überhaupt eine Blockpartei namens CDU agiert hat. Und nun kommt Widerspruch aus der Ost-CDU gegen die Beschreibung ihrer Rolle als
Helferin der SED.
Dabei kann es gar keinen Zweifel an der systemstabilisierenden Funktion der Blockparteien und ihrer Funktionäre geben, wie auch der heutige sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich einer war.
Es geht wohlgemerkt nicht um eine neue Hexenjagd auf jedwede Funktionsträger der DDR. …Und es geht um einen CDU-Politiker, der kaum eine Gelegenheit auslässt, auf die Linkspartei wegen ihrer SED-Vergangenheit einzu- prügeln. Das aber ist mit solch einer eigenen Vergangenheit verlogen.
So, wie es auch verlogen ist, wenn die CDU sich über die SPD erheben will…
Man darf der CDU ihre von Doppelstandards geprägte Geschichtsklitterung nicht durchgehen lassen.
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