06.03.2009
Martin Schulz: Deutschlands Frauen sind mehr wert
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2009 erklärt der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament und Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl am 7. Juni, Martin Schulz, MdEP:
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – dieses Prinzip muss auch in Deutschland zwischen den Geschlechtern uneingeschränkt gelten. Frauen dürfen hierzulande nicht weiter schlechter als Männer bezahlt werden.
In Deutschland erhalten Frauen durchschnittlich ein Viertel weniger Stundenlohn (23 Prozent) als ihre männlichen Kollegen; im europäischen Durchschnitt sind es dagegen lediglich rund 17 Prozent. Das geht aus einer Untersuchung der EU-Kommission vom Februar hervor.
Deshalb wird die SPD nach den bevorstehenden Wahlen neue Initiativen sowohl auf nationaler wie europäischer Ebene ergreifen. Die Ungleichheit bei den Löhnen zwischen Männern und Frauen werden wir nicht länger hinnehmen. Frauen sind mehr wert.
In ihrem Manifest zur Europawahl fordert die SPD eine neue europäische Initiative zur Verwirklichung von Lohngleichheit von Frauen und Männern mit klaren Zielen, Kontrollen und Sanktionen. Obwohl die Unternehmen seit Jahrzehnten beteuern, dass sie Frauen faire Löhne bezahlen, ist nichts geschehen. Deshalb muss das Problem jetzt per Gesetz gelöst
werden.
Die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) wird auch durchsetzen, dass künftig jährlich ein Internationaler Tag der Entgeltgleichheit (Equal Pay Day) begangen wird. Ich begrüße auch, dass die Kampagne der Europäischen Kommission gegen die ungleiche Vergütung von Frauen und Männern gestartet hat.
Da die große Lohnungleichheit in Deutschland auch auf den hohen Anteil von Frauen an Teilzeitarbeit zurückzuführen ist, muss auch der Weg des gesetzlichen Mindestlohns beschritten werden. In 20 der 27 EU-Mitgliedstaaten gelten bereits gesetzliche Mindestlöhne. Deutschland muss hier nachziehen. Union und FDP dürfen diesen wichtigen Schritt nicht länger blockieren.
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