31.08.2009
Carola Reimann: Annette Schavan zögert, zaudert und bremst
Zum morgigen Start der Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz erklärt Dr. Carola Reimann, im Team Steinmeier verantwortlich für Forschungs- und Hochschulpolitik:
Der Start der Studienplatzbörse der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) ist ein erster richtiger Schritt, um das Bewerbungschaos der vergangenen Jahre in Ansätzen in den Griff zu bekommen. Doch die zentralen Probleme werden vorerst nicht gelöst. Der Bewerbungsaufwand für die Bewerberinnen und Bewerber wird sich auch durch die Studienplatzbörse nicht wesentlich reduzieren. Allenfalls wird erstmals transparent, wie viele Studienplätze wo noch unbesetzt sind. Für etliche Bewerber wird sich das Zittern um einen Studienplatz trotzdem wieder bis kurz vor Beginn des Semesters ziehen.
Deshalb ist es notwendig, dass mit Hochdruck an dem neuen, nutzerfreundlichen Bewerbungsportal für Studierende gearbeitet wird. Nur so kann den zukünftigen Studierenden die Ungewissheit und der übliche Bewerbungsmarathon erspart werden. Wir können nicht akzeptieren, dass weiterhin in Deutschland Studienplätze ungenutzt bleiben, wenn es junge Menschen gibt, die studieren wollen. Ein zentrales Bewerbungsportal könnte allerdings heute schon Realität sein, wenn Annette Schavan als zuständige Ministerin nicht über die letzten Jahre die Augen vor der Realität verschlossen und die Hände in den Schoß gelegt hätte. Schon vor Monaten hat der Bundestag die Gelder für die Entwicklung einer neuen Software freigegeben und Schavan verschläft eine schnelle Ausschreibung. Damit ist Schavan für zwei weitere Jahre Zulassungschaos mit verantwortlich. Vielleicht ist Frau Schavan schon gedanklich in der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Das Bewerberportal für Studierende muss spätestens im Wintersemester 2011/12 starten. Für die SPD ist klar: an einem Bewerberportal müssen sich alle Hochschulen beteiligen. Nur dann werden Studienbewerber substantiell von bürokratischen Hürden entlastet. Außerdem muss sichergestellt sein, dass Bewerbungen über das Portal gebührenfrei sind.
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