Vom 18. bis 21. Mai 2006 fanden im Deutschen Bundestag die „Jugendmedientage 2006“ statt. Unter dem Motto „Jugend und Politik - (k)ein Auslaufmodell“ fanden sich 4 Tage lang 600 junge MedienmacherInnen zwischen 15 und 25 Jahren in Berlin ein und diskutierten mit spannenden Referenten aus Medien, Politik, Kultur und Gesellschaft. Sie bildeten sich in zahlreichen Workshops weiter, trafen mit ihren Abgeordneten zusammen und knüpften Kontakte. Aus Mannheim war Giuiia Enders angereist, Schülerin am Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium in Mannheim-Neckarau, die nicht nur für die Teilnahme an den Medientagen ausgewählt worden war, sondern im August auch in die USA fliegen darf. Sie wird als „Patenkind“ von Lothar Mark im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms von Amerikanischem Kongress und Deutschem Bundestag zu einem einjährigen Aufenthalt nach Illinois aufbrechen.
Lesen Sie hier ihren Bericht:
Giulia Enders mit Lothar Mark auf der Fraktionsebene des Reichstags
Am Mittag des 19. Mai wurde es plötzlich sehr voll auf der Fraktionsebene des Reichstages bzw. des Deutschen Bundestages. Nachdem ich Podiumsdiskussionen zu den Themen „Nachhaltigkeit“, „Energiemarkt“ und „Jugend in der Politik“ besucht hatte, suchte ich jetzt den für meinen Wahlkreis zuständigen Abgeordneten.
Ich stellte mich also an den baden-württembergischen Tisch und begrüßte jemanden, den ich schon einmal gesehen hatte.
Damals hatte ich in seinem Mannheimer Wahlkreisbüro gesessen und mir Kalender angeschaut, während er noch die Post durchging. „Wenn dir der Kalender gefällt, kannst du ihn gerne haben. Hier sind noch welche“, hatte er gesagt. Dann unterhielten wir uns über meine Schwester, Amerika, Literatur, Deutschland und vieles mehr. Ich war eine der letzten KandidatInnen für ein Stipendium und für mich war es die letzte Etappe.
Dieses Treffen wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben, denn im August geht es los: McHenry, Illinois, 80 Kilometer entfernt von Chicago.
Ich stellte mich also an den Stehtisch und gab Herrn Mark die Hand - diesmal in Berlin und umschwärmt von ca. 1000 anderen Menschen.
Wie komme ich also plötzlich von Mannheim in den Reichstag, auf die Fraktionsebene, und esse eine Suppe neben Politikern und jungen Journalisten?
Der Deutsche Bundestag veranstaltete die Jugendmedientage und am Freitagmittag stand „Essen mit dem Abgeordneten deines Wahlkreises“ auf dem Stundenplan.
Das meiste lag allerdings noch vor mir: Einblicke in die SWP (Stiftung Wissenschaft und Politik), die Stiftung Jugendbeteiligung, eine Kurzfilmnacht, eine Podiumsdiskussion zum Thema Bildung, ein Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit, eine Diskussion mit prominenten Gästen wie Sandra Maischberger und anderen, die Präsentation aller Ergebnisse, Abschiedsreden und ….. Schwups! Drei Tage waren vorbei.
Ich lernte so viel, dass es mir manchmal vorkam, als würde ich drei Filme auf einmal anschauen.
In den Ferien werde ich jetzt erst mal das Erlebte verarbeiten und Geschenke für meine amerikanische Gastfamilie kaufen.
Was mir aufgefallen ist: Politik umgibt uns wie Luft. Manchmal muss man nur einen Schritt nach draußen tun und einatmen.
Mehr zu den Jugendmedientagen finden Sie hier: http://www.jugendmedientage.de/
Mannheim, den 31. Mai 2006
|