Der Besuch des brasilianischen Botschafters, S. E. Luiz Felipe de Seixas Corrêa hat erste Anstöße zu konkreten Projekten für Mannheim gebracht: Sowohl der Dialog mit Vertretern der Wirtschaft, als auch die Besuche in Kultureinrichtungen der Stadt sind auf großes Interesse der brasilianischen Gäste gestoßen.
MVV Müllverbrennungsanlage
Bei einem Besuch der MVV-Müllverbrennungsanlage auf der Feudenheimer Insel informierte sich die Delegation aus Brasilien über erneuerbare Energien. Die Vertreter der MVV-Umwelt erläuterten dem Botschafter eingehend Technik, Kosten und Nutzen der Anlage. Seixas Corrêa erkundigte sich dabei intensiv nach der Einsetzbarkeit der Zukunftstechnologien in seinem Heimatland. Er zeigte sich beeindruckt von den Chancen der erneuerbaren Energien und sprach sich dafür aus, das Thema „erneuerbare Energien“ in den bevorstehenden bilateralen Verhandlungen über den Energiepakt zwischen Deutschland und Brasilien aufzunehmen. Gleichzeitig bat er Lothar Mark um Unterstützung dieses Ansinnens bei der Bundesregierung.
Der Botschafter besucht die MVV-Müllverbrennungsanlage auf der Friesenheimer Insel, v.l.: Lothr Mark, S.E. Luiz Felipe de Seixas Correa, Botschaftsrat Paulo Feres, Mathias Reith, Abteilungsleiter Energiemanagement der MVV, Markus Kremer, Dolmetscher
Rathaus
Am Rathaus E5 wehte zur Begrüßung der Delegation die brasilianische Staatsflagge. Bei einem Empfang mit Oberbürgermeister Gerhard Widder und Vertretern des Gemeinderates trug sich der Botschafter ins Goldene Buch der Stadt ein. Botschafter Seixas Corrêa, Oberbürgermeister Widder und der Bundestagsabgeordnete Lothar Mark erörtertern ausführlich die breite Kulturlandschaft der Stadt. Der Botschafter griff die Anregung von Lothar Mark auf, den weltweit bekannten brasilianischen Musiker und Kulturminister Gilberto Gil in Kontakt mit Kulturschaffenden in Mannheim zu bringen.
Lothar Mark mit Botschafter Seixas Corrêa unter der brasilianischen Flagge, die am Rathaus gehisst war.
Reiss-Engelhorn-Museen
Der Besuch der Reiss-Engelhorn-Museen begann mit der Präsentation alter brasilianischer Fotografien aus den Archiven der Museen. Botschafter Seixas Corrêa zeigte sich hoch erfreut über die wertvollen Fotografien aus seinem Heimatland. Daher regte er an, namhafte Fotografen Brasiliens über die Mannheimer Bestände zu informieren und eine gemeinsame Ausstellung ins Auge zu fassen, die sowohl in Mannheim, als auch in Brasilien gezeigt werden solle.
„Brasilien als Global Player: Initiativen für eine gerechtere Weltordnung“
An der Diskussionsveranstaltung „Brasilien als Global Player: Initiativen für eine gerechtere Weltordnung“, die von Lothar Mark und dem Juso-Landesverband organisiert wurde, nahmen rund 80 Bürgerinnen und Bürger teil. Der Botschafter spannte in seinem Vortrag einen weiten Bogen, der von den Ergebnissen der Präsidentschaftswahlen über die biregionalen Verhandlungen zwischen Mercosur und EU bis hin zu den sozialen Problemen des Landes reichte.
Allerdings fehlte den Zuhörern im Vortrag ein wichtiges Thema, auf das der Botschafter mit der Frage „Glauben Sie, dass der brasilianische Fußball in der Krise ist?“ angesprochen wurde. Aber auch diese Frage beantwortete der Spitzendiplomat ruhig und gelassen und gab zu bedenken, dass die Seleçao zu bequem und überheblich gespielt habe. Dass der Fußballgott ein Brasilianer ist, dessen schien sich Seixas Corrêa offenbar sicher, als er ankündigte: „Die nächsten beiden Male wird Brasilien Weltmeister. Erst 2010 in Südafrika und danach zu Hause in Brasilien!“
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