In einem Schreiben an Ministerpräsident Günther H. Oettinger hat sich Lothar Mark gegen die Kürzung der Landeszuschüsse für Jugendorganisationen eingesetzt. Den Wortlaut des Briefes können Sie hier lesen:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
im neuen Haushaltsgesetz des Landes Baden-Württemberg sollen die Zuschüsse für Jugend-organisationen drastisch gekürzt werden.
Ich halte diesen Schritt für unklug, da die Jugendorganisationen besonders wichtige Beiträge zur Integration junger Menschen in unsere Gesellschaft leisten. Wenn diesen Organisationen, die finanziell ohnehin nicht auf Rosen gebettet sind, in Zukunft die wenigen Fördermittel weiter gekürzt werden, ist ihre Arbeit ernsthaft gefährdet. Sie werden ihre Aktivitäten und Freizeitangebote für Jugendliche notgedrungen reduzieren müssen und verlieren dadurch an Anziehungskraft. Dabei sehe ich insbesondere die Gefahr, dass die jungen Menschen ihre Freizeit mit weniger sinnvollen Aktivitäten verbringen oder sich anderen, unseligen Gruppierungen anschließen, die ihnen scheinbar attraktive Angebote machen.
Als Mitglied des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages bin ich mir der Lage der öffentlichen Haushalte durchaus bewusst. Die Politik muss sich jedoch überlegen, an welcher Stelle sie Einsparungen vornehmen will. Sicherlich sind die Zuschüsse an die Jugendorganisationen nicht als Sparpotential zu betrachten. Bedenken Sie, dass die gegenwärtigen Kosten für sinnvolle Jugendarbeit, die auch als präventive Maßnahmen zu interpretieren sind, wesentlich geringer ausfallen, als etwaige Kosten einer fehlerhaften Jugendpolitik.
Ich bitte Sie daher, von den geplanten Einsparmaßnahmen im Jugendbereich Abstand zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Mark
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