Die USA wollen US-Medienberichten zufolge auf ihrem Militärstützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba ein Flüchtlingslager einrichten. Im Falle des Todes von Präsident Castro will die US-Regierung sich somit auf einen möglichen Ansturm kubanischer Flüchtlinge vorbereiten.
„Ich missbillige derlei Vorkehrungen zutiefst“, so der Lateinamerika-Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Lothar Mark. „Sie sind lediglich eine weitere gezielte Provokation der US-amerikanischen Seite gegenüber Kuba und entbehren jeglicher Grundlage. Es ist nicht belegt, dass es im Falle von Fidel Castros Tod zu einer Massenflucht kommen wird. Im Gegenteil: Ein großer Teil der kubanischen Bevölkerung hat sogar Angst vor einer Amerikanisierung der Lebensverhältnisse in der Ära nach Präsident Castro und beurteilt – nicht zuletzt im Hinblick auf die Vergangenheit des Landes – den US-amerikanischen Einfluss nach wie vor sehr kritisch“.
Das Pentagon hat für den Bau des Einwandererkomplexes bestehend aus Lagerhallen, Verwaltungsgebäuden und Sanitäranlagen bis Mai 2008 zunächst Aufträge in Höhe von 16,6 Mio. US-Dollar erteilt.
Lothar Mark: „Die hinter diesen Vorbereitungen stehende Haltung empfinde ich darüber hinaus als sehr besorgniserregend, denn sie signalisiert bereits jetzt, dass die Hoheitsrechte Kubas auch in Zukunft nicht gänzlich respektiert werden, sondern weiterhin ein Anspruch darauf besteht, die Entwicklungen des Landes im Sinne der Vereinigten Staaten von außen zu beeinflussen und zu steuern“.
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