Am 18. Juni 2007 kamen elf kolumbianische Abgeordnete, die sich seit April 2002 als Geiseln in der Gewalt der Guerillaorganisation der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ FARC befanden, unter noch ungeklärten Umständen ums Leben. Die Guerilla, die den Tod der Entführten in einer Erklärung via Internet bekannt gab, erklärte, dass die Opfer bei einem Befreiungsversuch im Feuergefecht umgekommen sind. Die kolumbianische Regierung machte jedoch die FARC allein für die Ermordung der Geiseln verantwortlich und verneinte hingegen eine Beteiligung des Militärs.
Lothar Mark, Lateinamerikabeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion, verurteilt den Tod der Abgeordneten zutiefst. „Ich bin erschüttert über die Kaltblütigkeit und Brutalität dieser schrecklichen Tat. Es ist an der Zeit, ungeachtet der noch ungeklärten Todesumstände der Opfer, der Gewalt gegen unschuldige Menschen entschieden entgegenzutreten und sich für eine umgehende Freilassung aller Geiseln einzusetzen“.
In den vergangenen Tagen fanden in allen großen Städten Kolumbiens Demonstrationen gegen die Gewalt der FARC und für die Freilassung aller Geiseln statt. Eine Übergabe der Leichname hat jedoch bisher nicht stattgefunden, obwohl das Internationale Rote Kreuz seine Vermittlerdienste zur Verfügung gestellt hat und die kolumbianische Regierung der Bedingung der Guerilla, die militärischen Maßnahmen in dem Gebiet, in dem die Opfer übergeben werden sollen, vorübergehend einzustellen, zu entsprechen bereit ist.
Mark weiter: „Besonders traurig und bezeichnend für die Grausamkeit des kolumbianischen Konfliktes ist, dass die Opfer nach all den Wochen noch immer nicht ihren Angehörigen übergeben werden konnten“. „Ich halte es für sinnvoll, wenn die kolumbianische Regierung sich noch stärker als bisher für einen Austausch der Gefangenen und eine humanitäre Übereinkunft engagieren würde“, so Lothar Mark.
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