Der 24jährige Mannheimer René Kaufmann ist ein ausgezeichneter Visionär. Der Student wurde am Wochenende in Berlin geehrt. Der Anfang dieses Jahres ausgeschriebene Hochschulwettbewerb „Visionäre gesucht! - Europa (er)leben!“ stieß auf enorme Resonanz: Unzählige Beiträge erreichten das Willy-Brandt-Haus, davon ca. 20% aus dem europäischen Ausland. Am Wochenende zeichnete der Parteivorsitzende Franz Müntefering die fünf Bestplatzierten in der Berliner Parteizentrale aus.
Auf den 1. Platz kam der 24jährige René Kaufmann aus Mannheim. Seine fiktive „Tagesschau“-Sendung des Jahres 2024 wurde mit 3.000 Euro honoriert. Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Ethnologie sieht darin nicht nur die Einigung Zyperns voraus, sondern auch die Gründung eines gemeinsamen israelisch-palästinensischen Staates. Im Kommentar der Jury heißt es: „René Kaufmann hat in seinem Beitrag eine ansprechende und innovative Idee gehabt, um das Europa in 20 Jahren zu thematisieren. In den einzelnen Berichten der Tagesschau hat er mögliche, aber auch realistische Szenarien dargestellt, wie ein starkes Europa sich aktiv für Frieden einsetzen kann und seinen Beitrag zu einer sozialen Gesellschaftsordnung in Europa und der Welt leistet.“
In seinem Gratulationsschreiben an den jungen Mannheimer freut sich Lothar Mark mit René Kaufmann und seiner Familie über diese „wunderbare Auszeichnung“. Alle Preisträger und die große Resonanz auf den Wettbewerb zeigten ihm, dass Europa aller Unkenrufe zum Trotz bei der jungen Generation ein wichtiges Thema sei, so Lothar Mark. Die Vision René Kaufmanns und deren Prämierung ermutigten ihn in der Hoffnung, „dass es einem starken und einigen Europa in Zukunft gelingen möge, den Frieden in der Welt entscheidend voran zu bringen“.
Die Klasse 7c der Realschule Nienburg an der Weser schaffte es mit einem gemeinsamen Aufsatz auf Rang 2 des Wettbewerbs. Die 25 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 13 Jahren hatten gemeinsam überlegt, was sich in den kommenden 20 Jahren alles ändern könnte. Die Jury belohnte neben dem Ergebnis auch sein Zustandekommen: Im Begleitbrief hatten die Kinder beschrieben, dass sich gerade in Deutsch schwächere Schüler als besonders kreativ und geschickt im Umgang mit dem Computer erwiesen.
„Europa von A – Z“ heißt der Beitrag von Steffen de Cassandro. Der Jugendbetreuer aus Köthen in Sachsen-Anhalt schaffte es mit seiner abwechslungsreichen Darstellung der künftigen Europäischen Union auf Platz 3; dafür bekam auch er 1.500 Euro. Der Preisträger schreibt auch sonst sozialkritische Erzählungen.
Eine European School of Integration in Graz sah Hendrik Loven voraus. In seinem fiktiven Radiobeitrag interviewte der Rheinländer sowohl eine deutsche Schülerin als auch die polnische Lehrerin und den französischen Schulleiter. Lovens These „Gemeinsamkeit erreicht man vor allem durch Bildung“ wurde mit 1.000 Euro belohnt. Der Viertplatzierte studiert Politikwissenschaft in Augsburg und arbeitet als freier Journalist.
Auf Platz 5 kam Roy Gündel aus Berlin. Er hatte einen Essay über die Kraft der Europäischen Verfassung eingereicht. Der 24jährige Student der Sozialwissenschaft arbeitet ehrenamtlich als Pressesprecher und Internet-Beauftragter eines Sportvereins. Für seinen visionären Text mit klaren politischen Einschätzungen erhielt er 500 Euro.
SPD-Partei- und Fraktioschef Müntefering hob in seiner Rede die hohe Qualität der eingereichten Beiträge hervor. Sie seien Beweis dafür, dass sich junge Menschen für Europa interessierten. Auch sei das friedliche Europa mit allen seinen Möglichkeiten für die jüngere Generation inzwischen selbstverständlich.
Vor dem Hintergrund dieses erfolgreichen Wettbewerbs zeigte sich der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Lothar Mark zuversichtlich, dass viele jungen Menschen am Wochenende wählen gingen und sich für ein friedliches und soziales Europa aussprächen.
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