Lothar Mark mit einer Schülergruppe der Albrecht-Dürer-Schule im Reichstag
Am 16.06.2004 waren zwölf Schülerinnen und Schüler der Albrecht-Dürer-Schule für Sehbehinderte unter Leitung von Martina Wolber auf Einladung von Lothar Mark zu Gast in der Bundeshauptstadt. Höhepunkte waren dabei der Besuch im Reichstag und das Gespräch mit dem Mannheimer Bundestagsabgeordneten. Gleich nach seinem Auftritt im Auswärtigen Ausschuss eilte Mark zu der Mannheimer Schülergruppe, die von seiner Mitarbeiterin Meggie Jahn empfangen worden war.
Die jungen Leute interessierten sich u.a. dafür, was der Abgeordnete als seinen größten politischen Erfolg werte und was in Berlin gegen den Terrorismus getan werde. Sie hatten sich bestens auf das Gespräch mit ihrem "Vertreter in Berlin" vorbereitet. Eine Schülerin wollte wissen, ob er sein Amt gern übernommen habe und und was er als Kind für einen für einen "Traumberuf" er als Kind gehabt habe.
Als großen persönlichen Erfolg wertete Mark, dass es ihm am Ende und mit Unterstützung seiner Kollegin Karin Rehbock-Zureich, Verkehrspolitische Sprecherin der Landesgruppe Baden-Württemberg, nach zähem Ringen gelungen war, eine klare Positionierung seiner Fraktion für die Anbindung des Hauptbahnhofs Mannheim an die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt-Stuttgart im Bundesverkehrswegeplan zu erreichen. Jetzt gelte es, Bahnchef Mehdorn davon abzubringen, den Bau der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke ganz auf Eis zu legen.
Die Bekämpfung des Terrorismus sei eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben aller friedliebenden Länder, die nur gemeinsam bewältigt werden könne. In Deutschland würden durch den Innenminister verschärfte Maßnahmen gegen den Terrorismus eingeleitet, wobei auch die Kommunen mitziehen müßten. Innenministerium und Auswärtiges Amt stellten jetzt Mitarbeiter mit arabischen Sprachkenntnissen ein, damit genauer beobachtet werden könne, wo islamistische Propaganda verbreitet werde, die sich nicht nur gegen die USA und die Juden, sondern auch gegen unser liberales Demokratiemodell richte. Als großen Fehler wertete Mark, dass die Vorgängerregierung sich jahrelang der Wahrheit verweigert habe, dass wir ein Einwanderungsland sind. Damit sei wichtige Zeit für notwendige Integrationsmaßnahmen von in Deutschland lebenden Ausländern versäumt worden, was durch das jetzt endlich beschlossene neue Zuwanderungsgesetz dringend nachgeholt werden müsse. Nur Begegnung und Austausch förderten das friedliche Zusammenleben mit Muslimen und Ausländern in Deutschland und Europa.
Die Mannheimer Gruppe mit Lothar Mark vor dem Plenarsaal im Reichstags, ganz rechts die Lehrerin Martina Wolber
Was die Frage nach seinem "Traumberuf" anging, so nannte Lothar Mark Feuerwehrmann, Dampflokführer, aber auch Schokoladen- und Eisverkäufer, weil er schon damals "ganz wild auf Süßigkeiten gewesen" sei. An seiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter gefalle ihm besonders das Zusammentreffen und das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, besonders natürlich "mit so netten wie Ihr es seid". Er hoffe, dass die Politik der Bundesregierung und der gerade beschlossene Ausbildungspakt dazu führe, dass junge engagierte Menschen wie sie nach ihrer Ausbildung auch eine Perspektive erhielten.
Ehe sie auf die Reichstagskuppel hoch fuhr, zeigte Meggie Jahn der Gruppe noch die Jenny-Holzer-Licht-Säule am Nordeingang, auf der an 22 Tagen 400 Reichstags- und Bundestagsreden durchlaufen, und das Hans-Haacke-Denkmal im Nordhof des Reichstags mit der Inschrift "Der Bevölkerung", zu dem auch Lothar Mark Erde aus Mannheim beigesteuert hatte.
Ebenfalls am 16. Juni besuchten 30 Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Herzogenried auf Vermittlung von Lothar Mark und auf Initiative von Paul Niebel und Heike Ruthig den Berliner Reichstag. Da Mark wegen seiner Berichterstattung im Haushaltsausschuss unabkömmlich war, gab ihnen seine Mitarbeiterin Meggie Jahn einen Einblick in die Aufgabenbereiche von Lothar Mark in Berlin.
Die Klasse interessierte vor allem für das Arbeitspensum "ihres Abgeordneten" während der Sitzungswochen in Berlin. Die Sitzungen in Bundestags- und Fraktionsgremien und die Gesprächswünsche zahlreicher Institutionen aus den Bereichen Lateinamerika und Auswärtige Kulturpolitik hielten ihn davon ab, während des Tages die Unterschriftenmappen in seinem Büro zu bearbeiten, so Meggie Jahn. Er sitze deshalb oft bis 01.00 Uhr nachts, manchmal sogar länger in seinem Büro. Wenn man ihn einlade, so die gute Nachricht von Meggie Jahn, sei Herr Mark aber auch gern bereit, in Mannheim einmal in die Schule zu kommen, um mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.
30 Schülerinnen und Schüler der IGMH mit ihren Lehrern Paul Niebel (5. v. r.) und Heike Ruthig (3. v.r.), 2. v.r.: Meggie Jahn
Berlin, 17.06.2004
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