Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori ist sieben Jahre nach seiner Flucht als Häftling in sein Heimatland zurückgebracht worden, nachdem der Oberste Gerichtshof Chiles in der vergangenen Woche seiner Auslieferung stattgegeben hatte. Die chilenischen Richter revidierten damit die Entscheidung des Kollegen und Obersten Richters Orlando Alvarez, der eine Auslieferung des ehemaligen Präsidenten Perus noch im vergangenen Juli angelehnt hatte.
Lothar Mark, Beauftragter für Lateinamerika der SPD-Bundestagsfraktion, begrüßt dieses Urteil aufrichtig: „Ich freue mich, dass das Oberste Gericht dem seit zwei Jahren bestehenden Auslieferungsgesuch der peruanischen Regierung nach dem überraschenden Richterspruch vom Juli doch noch zugestimmt hat. Das Urteil ist ein bedeutender Schritt für die Bekämpfung der Straflosigkeit nicht nur für Peru. Mein Respekt gilt daher auch der chilenischen Justiz“.
Nach der Auslieferung stehen Alberto Fujimori sechs unterschiedliche Prozesse wegen Korruption, Menschenrechtsverletzungen und anderer Wirtschaftsverbrechen während seiner Amtszeit von 1990 bis zum Jahr 2000 bevor, die ihm bis zu 30 Jahren Haft einbringen können.
„Die peruanische Justiz steht nun vor einer sehr verantwortungsvollen Aufgabe und großen Herausforderung. Ich hoffe nicht nur im Interesse der peruanischen Rechtsstaatlichkeit und der Angehörigen der Opfer, dass es nun zu zügigen Verfahren und einem gerechten Urteil kommen wird. Es ist sehr wichtig, den Gerichtsprozess fair und unabhängig und so wenig spektakulär wie möglich zu gestalten, denn die politischen Auswirkungen des Falles Fujimori können für Peru sehr gravierend sein“, so Lothar Mark weiter.
|