Helmut Acker (rechts) stellt die Gäste des Abends vor v.l.: Roland Weiss, MdL, Lothar Binding, MdB Heidelberg, und Lothar Mark als Mannheimer Abgeordneter
Auf Einladung verschiedener Mannheimer SPD-Ortsvereine unter Federführung des Vorsitzenden von Vogelstang, Helmut Acker, sprach der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Lothar Mark am 5. Juli 2004 zum Thema „Ist der Bypass wirklich weg?“. Weitere Gesprächsteilnehmer in der Freizeitstätte des Bürgervereins Vogelstang waren der Heidelberger SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding und der Mannheimer SPD-Landtagsabgeordnete Roland Weiß.
Nach kurzer Begrüßung und Einführung durch Helmut Acker ging Mark noch mal eingehend auf die seit nunmehr vier Jahren andauernde Debatte zwischen Deutscher Bahn AG, Stadt Mannheim, Abgeordneten der Rhein-Neckar-Region und der Bundesregierung ein. Er selbst hatte im Jahr 2000 die C-Variante vorgeschlagen, die später vom Raumordnungsverband Rhein-Neckar übernommen worden war. Mark betonte, wie lebensnotwendig es für die Region sei, den Lückenschluss im Nord-Süd-Verkehr durch die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt-Stuttgart endlich vorzunehmen und dabei Mannheim als ICE-Knotenpunkt voll zu erhalten. Schließlich sei nicht nur vorgesehen, dass der französische Hochgeschwindigkeitszug TGV hier einen Stopp einlegen, sondern in Mannheim auch mit dem deutschen Hochgeschwindigkeitsnetz verbunden werden solle. „Die Hochgeschwindigkeitszüge verkürzen nicht nur die Fahrtzeiten, sondern sie bieten auch eine echte Alternative zu vielen Binnenflügen“, so Mark.
Wichtige Hürden zur Verhinderung des Bypasses seien zwar genommen, so Mark, vor allem mit der Ablehnung des ICE-Bypasses durch das Regierungspräsidium Karlsruhe, das diesen als „nicht raumverträglich“ eingestuft hatte. Dennoch sei diese Bewertung nicht rechtsverbindlich und eine „höchstrichterliche Entscheidung“ in einer so schwierigen Thematik gebe es bisher nicht. Denkbar sei, dass die Deutsche Bahn AG als souveräne Aktiengesellschaft einen Antrag beim Eisenbahnbundesamt auf Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens zum Bau des Bypasses stelle. „Bahnchef Mehdorn muss deshalb davon überzeugt werden, dass das Festhalten am Bypass kontraproduktiv für die Bahn selbst und für einen der größten Ballungsräume der Bundesrepublik Deutschland allein schon aus wirtschaftlichen Gründen fatal ist“, so Mark in seinen Ausführungen.
Durch die äußerst wahrscheinlich gewordene Verhinderung des Bypasses dürfe man aber den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt-Mannheim jetzt nicht aus dem Auge verlieren, so Mark. Der Mannheimer Abgeordnete wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Regierungspräsidium Darmstadt im Planfeststellungsverfahren andere Vorstellungen habe als das Regierungspräsidium Karlsruhe. Letzteres bedauert inzwischen, dass die Deutsche Bahn AG die Mark-ROV-Variante erst gar nicht ins Verfahren eingebracht hatte. Marks Credo deshalb zum Abschluss seiner Ausführungen: „Bypass NEIN! Lückenschluss JA - mit der Variante C!“
Der Heidelberger Bundestagsabgeordnete Lothar Binding eröffnete im Anschluss die Diskussionsrunde, die äußerst lebhaft war. Der Mannheimer Landtagsabgeordnete Roland Weiß dankte Lothar Mark in seinem Schlusswort für dessen „unermüdlichen Einsatz für die Rhein-Neckar-Region“ und bedankte sich bei allen Teilnehmern für das rege Interesse am Thema.
Mannheim/Berlin, 12.07.2004
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