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06.02.2008
EMI-Plattenfirma antwortet auf Lothar Marks Schreiben zu Mickie Krauses Blödelsong FINGER IM PO, MEXIKO
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Sehr geehrter Herr Mark,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 4. Februar 2008.

Sie beziehen sich in Ihrem Schreiben auf den Bild-Artikel in der Bundesausgabe vom 31.01.2008.

Der dort zitierte Brief des mexikanischen Botschafters, Herrn Jorge Castro-Valle Kuehne, ging bereits im Dezember an uns.

Bitte seien Sie versichert, dass wir uns selbstverständlich umgehend mit dem Herrn Botschafter in Verbindung gesetzt und eine einvernehmliche Klärung für beiden Seiten gefunden haben. Dass der Brief des Herrn Botschafters über die Bild-Zeitung an die Öffentlichkeit gelangte, ist für alle Beteiligten unverständlich. Weder EMI-Music Germany noch die mexikanische Botschaft haben den in der Bild-Zeitung geschilderten Vorgang kommentiert oder bestätigt.

W
ir hoffen sehr, dass wir Ihnen mit diesen Hintergrund-Informationen dienlich sein konnten.

Mi
t freundlichem Gruß

Susanne Hort
Director Media  Corporate Communications
EMI Music Germany GmbH & Co KG


und hier Brief von Lothar Mark vom 04.02.08:

K
arnevals- bzw. Party-Song „Finger im Po, Mexiko“ von Mickie Krause
Artikel in der Bundesausgabe der „BILD“ vom 31.01.2008

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 31. Januar 2008 las ich in der BILD-Bundesausgabe von den „diplomatischen Verwicklungen“ wegen des Karnevals-Songs „Finger im Po, Mexiko“ von „Blödel-Barde“ Mickie Krause.

Als Vorsitzender der Deutsch-Mexikanischen Parlamentariergruppe und Lateinamerika-Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion schließe ich mich ausdrücklich der Bitte des mexikanischen Botschafters, S.E. Jorge Castro-Valle Kuehne, um eine Stellungnahme zu diesem Vorgang an. In seinem Beschwerdebrief hatte der Botschafter Sie über die Empörung der in Deutschland lebenden mexikanischen Gemeinde informiert.

Auch ich, der sich seit Jahren in obigen Funktionen für eine Verständigung zwischen Deutschland und Lateinamerika sowie speziell für die Verbesserung der deutsch-mexikanischen Beziehungen einsetzt, möchte an dieser Stelle mein Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen, dass Sie als seine Plattenfirma offenbar keine Skrupel haben, zur Multiplikation eines solchen Liedes in der Öffentlichkeit beizutragen. Sollte es bisher aus Nachlässigkeit passiert sein, so erwarte ich, dass dieses Lied umgehend zurückgezogen wird, nachdem der mexikanische Botschafter deutlich gemacht hat, dass sich die unter uns lebenden Mexikanerinnen und Mexikaner durch die vulgäre und respektlose Verwendung des Namens ihres Heimatlandes beleidigt fühlen. Auch der Hinweis auf die Entstehungsgeschichte des Liedes hilft nicht weiter, da es hier um die Assoziation geht.

Anbei finden Sie meinen Brief an Herrn Krause zu Ihrer Kenntnis.

Mit freundlichem Gruß

Lothar Mark


und hier der Brief an Mickie Krause vom 01.02.08:


Sehr geehrter Herr Krause,

wie ich der "Bild"-Zeitung vom 31.01.2008 entnehmen konnte, hat der mexikanische Botschafter, S.E. Herr Jorge Castro-Valle Kuehne, Ihre Plattenfirma EMI darüber informiert, dass der Text des von Ihnen verfassten Party-Schlagers "Finger im Po, Mexiko" bei den Mitgliedern der in Deutschland lebenden mexikanischen Gemeinde "große Empörung" hervorgerufen habe, die zurecht darüber verärgert sei, "dass der Name Mecikos auf eine derart respektlose und vulgäre Weise verwendet wird". "Bild" zitiert Sie darauf hin mit den Worten "Der Herr Btschafter scheint viel Zeit zu haben, dass er sich so ausgiebig mt einem Finger im Po beschäftigt."

Seien Sie gewißt, Herr Krause, dass ich viel Sinn für Humor habe, doch Humor hat auch Grenzen, und hier haben Sie die Grenze des guten Geschmacks und der Zumutbarkeit eindeutig überschritten. Im Übrigen hat der Botschafter nicht nur seine Auffassung, sondern insbesondere die Meinung der mexikanischen Gemeinde wiedergegeben, für die er sich als Botschafter zu Recht mitverantwortlich fühlt. Die für mich sehr verständliche Reaktion von in Deutschland lebenden mexikanischen Bürgern einfach abzutun und die Arbeit des Botschafters derart unqualifiziert zu kommentieren, ist unwürdig und zeugt von großer Respektlosigkeit. So geht man nicht mit einem Botschafter und auch nicht mit Gästen im eigenen Lande um.

Als Vorsitzender der Deutsch-Mexikanischen Parlamentariergruppe und Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion für Lateinamerika, der sich für die Verständigung zwischen den Völkern und eine Verbesserung der Beziehungen einsetzt, bin ich entsetzt über Umgang mit einem befreundeten Staat und schließe mich der Bitte des Botschafters um eine Stellungnahme Ihrer Plattenfirma ausrücklich an. Zugleich schlage ich vor, dass Sie einem möglichen Konflikt zuvor kommen und doch noch Einsicht zeigen, indem Sie dieses unselige Lied umgehend aus Ihrem Repertoire streichen.

In der Hoffnung auf positive Antwort verbleibe ich mit freundlichem Gruß

Lothar Mark


Und hier die Passagen in der BILD vom 31.01.2008, auf die sich die Briefe beziehen:

DIPLOMATISCHE VERWICKLUNGEN WEGEN KARNEVALS-SCHLAGER

Mexiko wehrt sich gegen ,,Finger im Po‘‘
VON MARK PITTELKAU

Berlin – Caramba! Dieses Lied liegt vielen Mexikanern so unverdaulich im Magen wie eine verkohlte Bohnen-Tortilla!

Heute ist Weiberfastnacht und in jeder Karnevals-Kneipe stimmen die Jecken den beliebten Party-Schlager „Finger im Po, Mexiko“ von Blödel-Barde Mickie Krause (34) an. Nur unsere mexikanischen Freunde würden bei dem Gaga-Hit wohl selbst nach acht Tequilas nicht mitgrölen.

Mexiko wehrt sich gegen Party-Hit von Mickie Krause

Jetzt führt der Song (10 Wochen in den Charts) sogar zu diplomatischen Verwicklungen in höchsten politischen Kreisen! Der mexikanische Botschafter in Deutschland Jorge Castro-Valle Kuehne hat einen Beschwerdebrief an Krauses Plattenfirma „EMI“ geschrieben.

...

Er schreibt: „Wie Sie sicher verstehen werden, hat der Titel unter den Mitgliedern der in Deutschland lebenden mexikanischen Gemeinde große Empörung hervorgerufen, die zu Recht darüber verärgert sind, dass der Name Mexikos auf eine derart respektlose und vulgäre Weise verwendet wird.“

Der Botschafter verlangt eine Stellungnahme der Plattenfirma. Die wollte sich gegenüber BILD nicht äußern. 

M
ickie Krause kann die Aufregung hingegen nicht verstehen, sagt zu BILD: „Der Herr Botschafter scheint viel Zeit zu haben, dass er sich so ausgiebig mit einem Finger im Po beschäftigt."

Entstanden sei das Lied aus einer Floskel heraus. Krause: „Man muss den Song mit Humor nehmen. Ich singe auf der Bühne auch: ,Finger in die Vagina, Bosnien Herzegowina.‘ Darüber hat sich auch noch niemand aufgeregt.“

(Auszug)



 

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