Der Vorschlag der schulpolitischen Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion, Renate Rastätter, für den Besuch einer Ganztagsschule monatlich bis zu 50 Euro Schulgeld zu erheben, wird von der SPD-Landtagsfraktion strikt abgelehnt. Die Landtagsabgeordneten Roland Weiß und Rolf Seltenreich, aber auch der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Lothar Mark halten die Einführung von Ganztagsschulgeld von jährlich immerhin bis zu 600 Euro für sozial unverträglich.
Der Vorstoß der GRÜNEN, zur Mitfinanzierung von zusätzlichem pädagogischem Personal für besondere Angebote die Eltern finanziell heranzuziehen, konterkariere die Grundidee der Ganztagsschule, die eine Förderung aller Kinder unabhängig von sozialer Herkunft und vom Portemonnaie der Eltern vorsieht.
Ein Schulgeld für Ganztagsschulen sei genauso unsozial und inakzeptabel wie die von Kultusministerin Dr. Schavan geforderte Abschaffung der Lernmittelfreiheit. Die Abgeordneten verweisen auf die durch die Bundesregierung bereit gestellten Mittel für den Ausbau des Ganztagsschulangebotes und kritisieren in diesem Zusammenhang auch die geplanten Kürzungen der CDU/FDP-Landesregierung als völlig unverständlich und als bildungspolitische Bankrotterklärung.
Mannheim, 03.08.2004
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