Am 16. und 17. Mai treffen mehr als 60 Staats- und Regierungschefs aus Europa, Lateinamerika und der Karibik zum nunmehr fünften EU-Lateinamerika-Gipfel im peruanischen Lima zusammen. Kernthemen des Gipfels werden Armutsbekämpfung, soziale Kohäsion und nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik sein.
Der Lateinamerikabeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Lothar Mark, äußert sich zum Auftakt des Gipfels: „Es ist Zeit, dass der lateinamerikanische Kontinent als prädestinierter Partner wieder stärker in den europäischen und deutschen Fokus gelangt. Umso wichtiger ist es, dass der fünfte EU-Lateinamerika-Gipfel auf höchster Ebene nun endlich in den wichtigen Fragen entscheidende Impulse mit sich bringt. Lateinamerika ist für Europa immer bedeutender, daher sind auch über den Gipfel hinaus realpolitische Fortschritte auf biregionaler und bilateraler Ebe-ne anstelle weiterer Lippenbekenntnisse dringend notwendig.
Das neue Selbstbewusstsein Lateinamerikas und die tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre dürfen allerdings in Deutschland und Europa nicht länger ignoriert werden. Dialog und Zusammenarbeit zwischen den Regionen müssen diesen Differenzierungen Rechnung tragen. Ich halte es daher nicht für förderlich, lediglich den Kontakt mit den traditionellen Partnern auszubauen, da es den lateinamerikanischen Realitäten nicht gerecht wird. Es gilt, auch Beziehungen zu neuen Partnern zu intensivieren und sich mit Ihnen auseinanderzusetzen.
Der vieldiskutierte – und sicherlich in seiner Formulierung völlig inakzeptable Affront von Präsident Chávez gegen Bundeskanzlerin Merkel – bringt die Problematik des fehlenden Dialoges indirekt zum Ausdruck: Die neuen Linken Lateinamerikas verfolgen berechtigte Anliegen der Mehrheit ihrer Bevölkerung, die ernst genommen werden müssen.“
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