"Die schwierige Situation Boliviens im Zusammenhang mit der Neugründung des Landes und die extreme Polarisierung der Gesellschaft können sicher nicht durch ein Referendum gelöst werden. Dennoch legitimiert das klare Ergebnis vom vergangenen Sonntag die Bemühungen von Staatspräsident Evo Morales um die Einheit des Landes und eine gerechtere Wohlstandsverteilung.
Die Mehrheit des bolivianischen Volkes will Morales und seine Reformen weiter unterstützen. Allerdings gingen auch seine Gegner bei den gleichzeitigen Referenden über die Zukunft der Gouverneure gestärkt hervor. In 4 Provinzen haben sie an Macht gewonnen, nur zwei oppositionelle Gouverneure scheiterten. Dies könnte die Fronten erneut verhärten.
Entscheidend ist nun die Bereitschaft beider Seiten zu einem konstruktiven Dialog und zu Verhandlungen, die im Interesse der Einheit und der Menschen des Landes dringend gesucht werden sollten, um eine politische Blockade zu vermeiden. Hier sind Opposition und Regierung jetzt stark gefordert - gegebenenfalls unter Nutzung der zahlreichen internationalen Vermittlungsangebote.“
Mehr Informationen zur Situation in Bolivien erhalten Sie in einem lesenswerten Hintergrundpapier des Lateinamerikareferates des Evangelischen Entwicklungsdienstes (eed).
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