"Sehr geehrter Herr Dr. Obermann,
gerade einmal vier Monate ist es her, dass ich mich wegen der beabsichtigten Schließung der Kundenbuchhaltung der ActiveBilling GmbH an Sie wandte.
Nun versetzt erneut eine Ihrer Entscheidungen der Stadt Mannheim und den hier beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen schweren Schlag. Ihre Absicht, das Callcenter in Mannheim zu schließen, ist für mich umso unverständlicher, als nach meinen Informationen dieser Standort äußerst effizient und erfolgreich gearbeitet hat.
Nach der Verlagerung von mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen des Vivento Customer Services GmbH nach Frankfurt, dem Abbau von mehr als 150 Arbeitsplätzen durch den Umzug der T-Systems Enterprise Services nach Darmstadt, der Schließung der Kundenbuchhaltung der Active Billing GmbH & Co mit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, fügt sich die Entscheidung gegen das Callcenter Mannheim unheilvoll in eine Reihe von Maßnahmen ein, in einer Art Salami-Taktik nach und nach den gesamten Standort Mannheim aufzulösen.
Ihre Intension erschließt sich mir dabei nicht - mit Stellenabbau und Personalreduzierung wird es Ihnen aber sicher nicht gelingen, sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen. Ihre Kundinnen und Kunden werden dies vielmehr als Signal auffassen, dass nun noch weniger Menschen sie aus den endlosen Warteschleifen erlösen, mit denen man bereits jetzt den „Telekom-Service“ gleichsetzt.
Auch im Kreise meiner Bundestagskolleginnen und –kollegen stoßen Ihre Pläne auf breite Ablehnung. Ein gemeinsames Schreiben mehrerer Abgeordneter, zu denen ich zähle, soll Ihnen das verdeutlichen.
Wenn ich mich darüber hinaus noch einmal persönlich an Sie wende, dann geschieht das in der Absicht, Sie zu mahnen, gerade in einer Stadt, in der die Telekom einmal als großer und zuverlässiger Arbeitgeber geschätzt wurde, Ihrer sozialpolitischen Verantwortung gerecht zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Mark"
Als PDF-Dokument finden Sie den zitierten gemeinsamen Brief von Gernot Erler, Peter Friedrich, Johannes Jung, Josip Juratovic, Lothar Mark, Hilde Mattheis.
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