Sehr geehrter Herr Kagermann,
der "Mannheimer Morgen" hat am 13. September unter der Überschrift „Walldorf soll nicht dominant sein“ darüber berichtet, dass SAP künftig mehr im Ausland forschen will. Sie werden dort mit den Worten zitiert, es werde keine nennenswerte Verlagerung von Arbeitsplätzen geben, man plane nur, im Ausland mehr einzustellen, allerdings solle mittelfristig nur noch jeder zweite Entwickler in Deutschland arbeiten.
Als Gründe dafür geben Sie Kostenersparnisse und die Qualität der Bewerber an. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht mögen Ihre Gründe ja verständlich sein, aber welche Konsequenzen hat ein solches Handeln längerfristig für den Standort Deutschland?
Ist eine solche Entscheidung nicht sehr kurzsichtig gedacht? Wäre es nicht sinnvoll und auf lange Sicht volkswirtschaftlich die bessere Alternative, hochqualifizierte Arbeitskräfte für den Standort Deutschland zu gewinnen und die Forschung hierzulande auszubauen? Es ist doch durchaus möglich, auch weltweit für den Standort Deutschland zu rekrutieren, dafür muss die Forschung nicht zwangläufig ausgelagert werden.
Meiner Ansicht nach müssen Unternehmen auch die volkswirtschaftlichen Konsequenzen ihres Handelns bedenken, denn sie sind mittel- und langfristig auch selbst von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Entwicklungen betroffen.
Über eine Stellungnahme Ihrerseits zu dieser Problematik wäre ich Ihnen sehr verbunden.
Mit freundlichem Gruß
Lothar Mark, MdB
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