Die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Doris Barnett (Ludwigshafen) und Lothar Mark (Mannheim) trafen sich am 1. April 2005 mit dem Konzernbetriebsratsvorsitzenden von ALSTOM, Udo Belz, und dessen Stellvertreter, Ralf Eschmann, um sich ausführlich über die bereits durchgeführten Umstrukturierungsmaßnahmen und das weitere Schicksal des gefährdeten Kraftwerks-Herstellers in Mannheim zu erkundigen.
„Betriebe und Teile davon auszugliedern, neu aufzustellen und weiterzuverkaufen mag zwar beim Monopoly-Spiel einen gewissen Reiz haben - doch mit hunderten, ja tausenden Arbeitnehmern könne man so nicht umgehen. "Dies hat weder mit klugem Management, noch mit vorausschauender Unternehmensstrategie etwas zu tun“, so die beiden Abgeordneten, nachdem sie den Ausführungen der Betriebsräte gefolgt waren. „Wenn wir die Lissabon-Strategie ernst nehmen und Europa zu einem Wissensstandort erster Güte ausbauen wollen, müssen gerade die hochqualifizierten Arbeitsplätze und Standorte vor Ort gesichert und dürfen nicht verscherbelt werden“, so die Abgeordneten.
Sie boten an, in Berlin Gespräche zwischen dem ALSTOM-Betriebsrat und Wirtschaftsministerium bzw. Kanzleramt zu vermitteln. "Es darf nicht sein, dass Know-How am Standort Mannheim kurzfristigen Gewinn-Maximierungsstrategien von Großkonzernen geopfert wird. Wir haben zu lange zugelassen, dass Unternehmen ihre Verantwortung auf die Politik abgeschoben haben. Jetzt sei es an der Zeit, dass diese selbst Verantwortung übernähmen. Es könne nicht sein, so die beiden Abgeordneten, "dass kurz vor dem Startschuss für umfangreiche Aufträge aus dem Energiebereich in der Bundesrepublik Deutschland für neue Kraftwerksanlagen schnell noch das renommierte Werk ALSTOM in Mannheim-Käfertal aus ‚strategischen’ Überlegungen aus unserer Region verschwindet“, so das Fazit der Abgeordneten nach dem Gespräch mit den Betriebsräten: "Dagegen werden wir uns wehren".
Mannheim, den 1. April 2005
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