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08.06.2005
Lothar Mark traf Schülerinnen und Schüler der IGMH in Berlin
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Foto: Meggie Jahn

Lothar Mark mit den Schülerinnen und Schülern der IGMH am 31. Mai
im Berliner Reichstag


Trotz der gegenwärtigen politischen Turbulenzen im Berlin nahm sich der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Lothar Mark die Zeit, eine Gruppe von 22 Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried, die auf seine Vermittlung den Reichstag besuchten, zu treffen. Die Freude war groß, denn die Klasse hatte sich mit vorbereiteten Fragen glänzend auf das Gespräch vorbereitet. Gefragt wurde der Mannheimer Bundestagsabgeordnete zum Beispiel, weshalb er in die Politik gegangen und gerade Sozialdemokrat geworden sei, wie viele Stunden pro Tag er arbeite, ob ihm sein Amt Spaß mache und wie viel Zeit ihm dabei für seine Familie bleibe. Eine Frage aber zeigte, was die Jugendlichen vor allem beschäftigt: „Warum sagen Politiker, Arbeitslose sollen arbeiten, wenn doch gar keine Arbeit vorhanden ist?“


Der Mannheimer Abgeordnete verriet, schon sein Vater und Großvater seien Mitglied der SPD gewesen und hätten ihm ein soziales Bewusstsein vermittelt. Für ihn sei immer wichtig gewesen, Menschen in Not zu helfen und für die Rechte der Schwächeren in unserer Gesellschaft einzutreten. Er selbst habe als Nachkriegskind erlebt, was es heiße, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Was die Arbeitsplatzsituation angehe, so sei es schwer, neben den schwierigen weltwirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland Strukturen zu verändern, die sich seit Jahren eingeschliffen hätten. Seine Partei habe dies seit 1998 in Angriff genommen.

Die Erfahrung zeige, dass verfügbare Arbeitsplätze nicht immer angenommen würden, da diese oft nicht den eigenen Vorstellungen entsprächen und man zum Teil sogar besser gestellt sei, wenn man arbeitslos bleibe. Hieran wollte seine Partei mit der Hartz-Reform etwas ändern. Mark riet den Schülerinnen und Schülern, sie sollten nicht immer gleich das Beste verlangen, sondern in welcher Beschäftigung auch immer Erfahrungen fürs Leben sammeln. Wichtig sei vor allem, dass sie einen Abschluss machten und auch später alle Möglichkeiten der Fortbildung nutzten. Ohne abgeschlossene Ausbildung sei es heute fast aussichtslos, eine Anstellung zu finden.

Von ihrer Mentalität her seien die Deutschen aber auch „Weltmeister im Jammern“, so Mark, dabei gehöre Deutschland doch immer noch zu den Ländern mit dem größten Wohlstand. Eine solche Gemütslage, die oft von den Medien noch verstärkt werde, könne schwerlich Aufbruchstimmung und Eigeninitiative hervorbringen. Mark ermutigte die jungen Leute, sich politisch, sozial oder auch in Verbänden und Vereinen zu engagieren, damit sie sehen, dass man auch etwas zum Guten verändern kann. Unsere Demokratie lebe von der Beteiligung.


Was seine Arbeitszeit angehe, so belaufe sich diese auf ca. 15 Stunden täglich,  auch an den Wochenenden sei er z.B. gern gesehener Gast bei Mannheimer Vereinen, oft mit der Bitte um ein Grußwort oder eine Jubilarehrung. Dabei bleibe tatsächlich nur wenig Zeit für Frau und Familie. Gelegentliche Treffen mit seinen Enkelkindern zeigten ihm, was er dabei versäume, sie nicht täglich aufwachsen zu sehen. Doch seine Arbeit mache ihm große Freude, da er gern mit Menschen zusammen treffe und als Abgeordneter die Möglichkeit habe, die Dinge mit zu gestalten und zum besseren zu verändern. 


Nach einer Stunde Diskussion, die im Nu verflogen war, lobte der ehemalige Studiendirektor die intelligenten Fragen der Schülerinnen und Schüler und gab ihnen mit auf den Weg: „Verhaltet Euch immer so, wie Ihr von anderen behandelt werden wollt, dann kommt Ihr gut durchs Leben.“ Er bot den Schülern an, sich bei Fragen und Problemen jederzeit an ihn zu wenden.


Ehe die Gruppe zur Reichstagskuppel aufbrach, dankte die verantwortliche Lehrerin Heike Ruthig Lothar Mark im Namen aller für die ihnen geschenkte Zeit und überreichte ihm die jüngst erschienene Broschüre mit dem aktuellen Konzept sowie einen Kugelschreiber mit dem Logo der Integrierten Gesamtschule. Ab dem nächsten Schuljahr wird die IGMH  die einzige Schule in Baden-Württemberg sein, die das Gymnasium noch neunjährig anbieten darf.


08.06.2005/mj


 


 


 



 

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