Sehr geehrter Herr Minister, lieber Herr Prof. Frankenberg,
über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erhielt ich Kenntnis davon, dass sich das Ministerium bereits im August 2003 darum bemüht hatte, den notwendig gewordenen Rückzug des Bundes aus der institutionellen Förderung des Deutschen Zentrums für Alternsforschung (DZFA) in Heidelberg so abzufedern, dass über das Land Baden-Württemberg der Fortbestand des Instituts gesichert werden kann. Damals wurde ein Finanzierungsplan entworfen, aus dessen Basis die Fortführung der Arbeit des DZFA – wenn auch in verkleinertem Umfang - möglich gewesen wäre.
Der Bund hatte sich verpflichtet, bis Ende 2007 eine degressiv gestaffelte Unterstützung von insgesamt 1,5 Mio ¤ zu leisten. Für 2005 wurden bereits 750 000 ¤ und von Seiten des BMFSFJ eine zusätzliche Projektförderung im Umfang von 716 000 ¤ bereitgestellt.
Mit Erstaunen und Enttäuschung wurde auf Seiten der Ministerin dann das überraschende Anliegen Ihrerseits im September 2004 zur Kenntnis genommen, den Bund an einer sozialverträglichen Abwicklung des DZFA zu beteiligen. Sie erinnerte daran, dass man sich eigentlich darauf verständigt hatte, gemeinsam eine Lösung zum Fortbestand des DZFA zu finden.
Ich bedaure mit der Ministerin deshalb außerordentlich, dass das Land Baden-Württemberg im Juni mitgeteilt hat, das DZFA solle geschlossen werden. Während der Bund seine Zusicherung eingehalten hat, die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, hat das Land Baden-Württemberg bereits die Auflösung des DZFA vorbereitet – so zumindest unser Eindruck.
Vor dem Hintergrund der im und vom DZFA geleisteten hervorragenden Arbeit hätte es dem Land Baden-Württemberg meiner Auffassung nach sehr gut angestanden, sich den Bemühungen um eine Erhaltung des Zentrums anzuschließen. Ich gebe deshalb nicht auf, erneut an Sie zu appellieren, Ihre Entscheidung doch noch zu überdenken.
Mit Dank für Ihr Verständnis und freundlichem Gruß
Ihr Lothar Mark, MdB
Den Brief von Bundesministerin Renate Schmidt an den baden-württembergischen Minister vom 16. Juni finden Sie als PDF-Dokument zu Ihrer Kenntnis.
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